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Federn zur Geschlechtsbestimmung

Bereits 1965 wurden im Tiergarten der Stadt Nürnberg weltweit erstmals Uralkäuze (Strix uralensis), die wegen ihrer Färbung auch Habichtskäuze genannt werden, gezüchtet.

Im Bayerischen Wald - der westlichsten Spitze ihres Verbreitungsgebietes und einzigem Lebensraum in Deutschland - war diese Eulen-Art bis Ende des 19. Jahrhunderts Brutvogel. Auf der tschechischen Seite wurde der letzte Vogel 1926 erlegt. Um die Art wieder heimisch werden zu lassen, läuft seit 1975 ein Projekt zur Wiederansiedelung dieser eindrucksvollen Tierart im Nationalpark Bayerischer Wald. 1995 wurde das Artenschutzprojekt um die tschechische, 2001 um eine österreichische Beteiligung erweitert. In dem entstandenen internationalen Großprojekt engagierte sich der Tiergarten Nürnberg mit dem Nachwuchs in vierter Zoo-Generation.

Nach einem Jahr ohne Erfolg gab es heuer im Tiergarten wieder Nachwuchs bei der seltensten Eulen-Art Deutschlands. Zwischen dem 04. und 07. April 2012 schlüpften vier Uralkäuze, die seit kurzem meist auch außerhalb der Bruthöhle zu sehen sind. Ihnen werden Federn entnommen, anhand deren genetischer  Untersuchung das Geschlecht zu erkennen ist. So können entsprechende Paare zusammengestellt werden.

Zwei Käuze bleiben aufgrund ihrer wertvollen Genetik im Zuchtprogramm, zwei weitere Jungkäuze werden in drei Wochen wieder im Biosphärenpark Wienerwald westlich der österreichischen Landeshauptstadt ausgewildert. Dort sollen die Tiere dazu beitragen, dass die ursprüngliche Verbindung des Verbreitungsgebietes vom Bayerischen Wald bis nach Slowenien und Kroatien wieder hergestellt wird. Der Tiergarten unterstützt auch die Überwachung der ausgewilderten Eulen, um zuverlässige Daten über den Erfolg der Maßnahme zu erhalten.

Seit 2003 hat der Tiergarten mit der Auswilderung von 17 Eulen im Nationalpark Bayerischer Wald und im Biosphärenreservat Wienerwald nicht unwesentlich zum Aufbau der dortigen Bestände beigetragen. Fünf weitere Nürnberger Käuze gingen in Zuchtstationen nach Österreich, wo sie mit anderen Zoovögeln verpaart wurden.