Meilenstein bei der Rehabilitation eines Franciscana-Delfins – Unterstützung durch Tiergarten
Er zählt zu den kleinsten und am stärksten gefährdeten Delfinarten der Welt: der Franciscana-Delfin, auch La-Plata-Delfin genannt. Bei einem in...
In den Wirren einer außergewöhnlichen Rettungsaktion im Gepardengehege des Tiergartens der Stadt Nürnberg hat ein kleiner Gepard die Flucht ergriffen. Die Suche nach dem Tier verlief bislang erfolglos.
Am Donnerstag, 21. Juni 2012, kletterte eines der fünf am 21. März 2012 geborenen Geparden-Jungtiere an einem Holunderbusch im Gehege umher. Dabei verklemmte sich der kleine Gepard so unglücklich zwischen zwei Ästen, dass er sich nicht mehr selbst befreien konnte. Mehrere Tierpfleger eilten in das Gehege, um das in Panik geratene Tier zu bergen. Gepardenmutter „Kelly“ interpretierte das beherzte Eingreifen der Pfleger als Angriff auf ihr Jungtier und versuchte, dieses zu verteidigen. In dieser Situation gerieten die vier übrigen Geparden-Jungtiere ebenfalls in Panik. Sie flohen in alle Richtungen.
Nachdem die Pfleger das im Busch verklemmte Jungtier gerettet hatten, stellten sie fest, dass ein Jungtier in seiner Panik den mehr als drei Meter hohen Außenzaun samt Stromsicherung überwunden hatte. Als sich die Pfleger und Tierärzte dem Tier näherten, um es einzufangen, gelang dem immer noch panischen Tier erneut die Flucht. Trotz intensiver Suche konnte der junge Gepard bisher nicht wiedergefunden werden. Bis zu 20 Mitarbeiter durchkämmten am Donnerstag bis Einbruch der Dämmerung systematisch das ganze Tiergartengelände.
Am Freitag, 22. Juni 2012, wurde die Suche nach der kleinen Wildkatze fortgeführt – bislang jedoch ohne Erfolg. Es ist extrem schwierig, das Tier in der dichten Vegetation zu entdecken, da seine Fellfärbung den Geparden selbst aus nächster Distanz so gut wie unsichtbar macht. Von dem verängstigten Jungtier geht für die Besucherinnen und Besucher des Tiergartens keine Gefahr aus.
Der verletzte junge Gepard „Kiara“ wurde in der Zwischenzeit tierärztlich versorgt. Er hat sich bei dem Unfall das zwischen den Ästen eingeklemmte Vorderbein gebrochen, das inzwischen durch einen Gipsverband stabilisiert worden ist. Das Tier muss vorerst im Stall bleiben, wo es aber Kontakt zur Mutter und den Geschwistern hat.
Junge Geparde können bis zu einem Alter von circa ein- bis eineinhalb Jahren noch relativ gut klettern. Sie können im Gegensatz zu erwachsenen Geparden auf Bäume steigen und, wie der Fall des entflohenen Geparden zeigt, in Panik selbst senkrecht an Zäunen hochklettern.
Die Mutter „Kelly“ war am Donnerstagabend schon wieder völlig ruhig und versorgte in gewohnter Zuverlässigkeit die drei im Gehege verbliebenen Jungtiere, die sich ebenfalls wieder beruhigt hatten, sowie den verletzten Nachwuchs im Stall.