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Nürnberger Eisbär Felix gastiert in Stuttgart

Seit dem heutigen Dienstag, 10. März 2015, ist Eisbär Felix aus dem Tiergarten der Stadt Nürnberg zu Gast in der Wilhelma. Nach rund zweieinhalbstündiger Fahrt kam Felix im Zoologisch-Botanischen Garten in Stuttgart an. Hier soll er Eisbärin Corinna den Sommer über Gesellschaft leisten. Der 13 Jahre alte Felix ist schon reiseerfahren und hat das Kistentraining im Tiergarten Nürnberg routiniert mitgemacht: In den vergangenen Wochen hatten ihm die Tierpflegerinnen und Tierpfleger zur Reisevorbereitung immer wieder einmal die Transportbox an das Gehege gestellt. Immer wieder hat er die Kiste betreten und sich darin offenbar auch wohl gefühlt. Das Kistentraining war für ihn mehr Routine als Eingewöhnung. 

Der als sehr umgänglich geltende Eisbär hat schon einiges von Europa gesehen. Geboren 2001 in Wien, wurde er nach einer Station in Karlsruhe 2004 in Franken heimisch, gab aber Gastspiele in Gelsenkirchen und Aalborg (Dänemark). Große Bekanntheit erreichte seine Tochter Flocke, die im Dezember 2007 auf die Welt kam. Felix ist auch der Vater der Nürnberger Zwillinge Gregor und Aleut (geboren 2010) und Charlotte (geboren 2014). Weitere Nachkommen hat er in Aalborg. Nun sind Felix und Corinna also Gefährten auf Zeit.

„Der Zeitpunkt ist gut gewählt“, sagt Dr. Ulrike Rademacher, Eisbären-Kuratorin der Wilhelma. Eisbären sind überwiegend Einzelgänger. Im Frühsommer jedoch sind Eisbärinnen paarungsbereit und damit toleranter gegenüber Männchen. Die meisten Paarungen finden in April und Mai statt. Ob Corinna in ihrem Alter von 25 Jahren noch einmal trächtig wird, lässt sich nicht vorhersagen. „Wir können Felix etwa ein halbes Jahr behalten“, sagt Rademacher.

Für den Tiergarten in Nürnberg hat das den Vorteil, dass dessen Eisbärin Vera mit ihrem im November geborenen Jungtier, das bald erstmals nach draußen gehen wird, viel Bewegungs- und Rückzugsraum in beiden Gehegen der Eisbärenanlage vorfindet.

Felix hat in der Wilhelma vorerst ein separates Innengehege und eine eigene Außenanlage. Dort ist er bereits für die Besucher zu sehen. Die beiden Eisbären bleiben allerdings zunächst durch ein „Schmusegitter“ getrennt. Erst wenn Corinna deutliches Interesse an dem neuen Männchen zeigt, werden die Bärenpfleger der Wilhelma den Schieber zwischen den beiden Anlagen öffnen.