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Arbeitstreffen zum Schutz von Delphinen in Brasilien

Von Montag bis Freitag, 5. bis 9. Oktober 2015, fand in Sao Francisco do Sul Brasilien das VIII. Arbeitstreffen des Konsortiums Franciscana statt. Yaqu Pacha und der Tiergarten der Stadt Nürnberg unterstützten dieses Arbeitstreffen finanziell.

Das Consórcio Franciscana wurde 2012 durch die Unterstützung der im Tiergarten Nürnberg angesiedelten Gesellschaft für den Schutz der Meeressäugertiere in Südamerika, Yaqu Pacha, ins Leben gerufen. Yaqu Pacha koordiniert die Aktivitäten des Konsortiums, dem mittlerweile 25 Forschergruppen aus Südamerika angehören. Die Aufgabe des Konsortiums ist es, durch internationale Zusammenarbeit zwischen Forschergruppen aus Brasilien, Uruguay und Argentinien den Schutz des La Plata-Delphins und seines Lebensraums voranzubringen sowie Forschungsergebnisse zu veröffentlichen und auszutauschen.

In Kooperation mit Prof. Marta Cremer von der Universität Univille hat das Konsortium ein interessantes Programm aufgestellt, um Informationen und aktuelle Erkenntnisse über den bedrohten La Plata-Delphin unter 45 Fachleuten aus Argentinien, Uruguay, Brasilien, USA, Schweden und Deutschland auszutauschen. „Das Treffen ist eine einmalige Gelegenheit, um Forscher, Regierungsvertreter und NGOs zusammen zu bringen. Gemeinsam wird versucht, den Bedrohungsstatus neu zu definieren, aber auch Maßnahmen, die dem Schutz dieser Delphinart dienen, schneller umzusetzen“, sagte Dr. Lorenzo von Fersen, Kurator für Forschung und Artenschutz im Tiergarten Nürnberg und Vorsitzender von Yaqu Pacha.

Im Mittelpunkt dieses Treffens stehen der aktuelle Stand der Forschung und der Bedrohungsstatus des La Plata-Delphins. Hauptziel der diesjährigen Veranstaltung ist jedoch die Ausarbeitung eines Dokuments zur Definition der Forschungsprioritäten und künftigen Schutzmaß­nahmen. Unter anderem sollen neue Methoden zur Populationsschätzung evaluiert werden. Dazu hat Yaqu Pacha Dr. Mats Amundin vom Zoo Kolmarden im schwedischen Norrköping eingeladen. Er soll Tests durchführen, in denen die Tauglichkeit von passiven akustischen Aufnahmegeräten zur Tiererfassung und Tierzählung getestet wird.

Anders als bei den letzten Arbeitstreffen nahmen dieses Jahr auch Regierungsvertreter aus Argentinien, Uruguay und Brasilien teil. Durch ihre Anwesenheit und ihren fachlichen Beitrag erhofft man sich eine schnellere und effizientere Umsetzung von Schutzmaßnahmen.