Meilenstein bei der Rehabilitation eines Franciscana-Delfins – Unterstützung durch Tiergarten
Er zählt zu den kleinsten und am stärksten gefährdeten Delfinarten der Welt: der Franciscana-Delfin, auch La-Plata-Delfin genannt. Bei einem in...
Mit Löffelhunden und Perlhühnern hat der Tiergarten der Stadt Nürnberg für Veränderung bei den Gorillas und den Giraffen gesorgt. Während die Löffelhunde nur in unmittelbarer Nähe der Menschenaffen ein Gehege erhielten, sind die Perlhühner gleich bei den Giraffen eingezogen.
Löffelhunde: neue Nachbarn der Gorillas
Das Löffelhundepaar lebt direkt an der Außenanlage der Gorillas. Namensgebend für die Löffelhunde sind ihre sehr großen Ohren, mit denen sie in der Lage sind Termiten in ihren unterirdischen Bauen zu hören. Dadurch wissen die Raubtiere, wo es sich lohnt zu buddeln, denn Termiten machen in ihrer Heimat bis zu 75 Prozent ihrer Nahrung aus. Löffelhunde gehören zur Familie der Hunde, besitzen jedoch im Vergleich zum Wolf mehr Zähne: beim Löffelhund sind es bis zu 50, beim Wolf nur 42 Zähne. Dies Anpassung hilft den Löffelhunden, ihre Termiten und andere Insekten besser zu zerkauen und vor dem Verschlucken zu töten.
Löffelhunde stammen aus Afrika südlich der Sahara. Dort kommen sie in zwei Verbreitungsgebieten im östlichen- und im südlichen Afrika vor. Ihre neue Anlage im Tiergarten Nürnberg ist der Landschaft im südlichen Afrika nachempfunden und soll den Besuchern einen Eindruck vom natürlichen Lebensraum der Tiere vermitteln. Löffelhunde werden im Rahmen eines EEP (EAZA Ex-situ Programm) gezüchtet. Koordiniert wird das Programm von dem britischen Banham Zoo. Von dort kam auch die Empfehlung, welche Tiere in Nürnberg als Zuchtpaar zusammengewöhnt werden sollen. So stammt der Rüde aus dem Zoo Krefeld, die Hündin aus dem Opel-Zoo. Beide Löffelhunde sind bereits geschlechtsreif. Es könnte also im Frühjahr 2021 Nachwuchs geben.
Helmperlhühner – jetzt bei den Giraffen
Perlhühner sind in verschiedenen Unterarten praktisch in ganz Afrika südlich der Sahara anzutreffen, lediglich in den tropischen Regenwaldgebieten fehlen sie. Sie leben in Gruppen von bis zu 25 Tieren, in der Paarungszeit bilden sie jedoch Paare.
Im Tiergarten werden Helmperlhühner gehalten. Ihren Namen verdanken sie dem charakteristischen hornfarbenen „Helm“ auf ihrem Kopf. Ihr Gefieder ist von fast schwarz Farbe und enthält eine Vielzahl heller Sprenkel.
Helmperlhühner sind Allesfresser und ernähren sich von allerlei Samen, Pflanzenteilen und Insekten, wobei sie bei der Nahrungssuche typisch für Hühner im Boden scharren. Dabei behalten sie jedoch die Umgebung immer nach potentiellen Fressfeinden im Blick. Droht Gefahr, so sind ihre lauten Warnrufe weithin zu hören, so auch im Tiergarten Nürnberg, wo sie seit kurzer Zeit mit den Giraffen vergesellschaftet sind.
Aufgrund ihrer Wachsamkeit werden Perlhühner auch gelegentlich mit freilaufenden Haushühner zusammengehalten und dienen dort als Aufpasser. In Europa werden Helmperlhühner auch wegen ihres schmackhaften Fleisches und ihrer Eier bereits seit dem 16. Jahrhundert gehalten.