Neuzugang bei den Fischkatzen im Tiergarten
Die Fischkatzen im Tiergarten Nürnberg sind wieder zu zweit: Vergangene Woche ist mit Kumi ein Weibchen aus dem Zoo Duisburg in den Tiergarten...
Bei der Langen Nacht der Wissenschaften dreht sich im Tiergarten dieses Jahr alles um das Individuum. Was erzählen uns Jahresringe von einzelnen Bäumen über die Geschichte des Reichswaldes, wie kann man Eisbären individuell erkennen und ihr Verhalten automatisiert erfassen und was sagt die Flughaut einer Fledermaus über das Individuum aus - kann man sie daran wiedererkennen?
Bei der Langen Nacht der Wissenschaften am 21. Oktober erwarten Besucherinnen und Besucher im Tiergarten drei spannende Vorträge im Blauen Salon:
18:30 Uhr: Bäume als stumme Zeitzeugen – Dendrochronologie am Klimawaldpfad
Der Tiergarten Nürnberg ist für seinen großen, teils jahrhundertealten Baumbestand bekannt. Der Wald am Schmausenbuck ist ein wertvoller Lebensraum für viele Tier- und Pflanzarten und ein wichtiger Kaltluftproduzent für die Stadt. Auch seine Landnutzungsgeschichte und Vegetationszusammensetzung sind sehr interessant. Schätzungen des Baumalters reichen rund 200 Jahre bis ins frühe 19. Jahrhundert zurück. Die Dendroökologin Raphaela Raab hat im Rahmen ihrer Masterarbeit eine Standortchronologie von 1832 bis 2021 erstellt und eröffnet damit unter anderem die Möglichkeit, die Lebensdauer der Bäume in den historischen Kontext zu setzen. So waren die meisten Bäume schon da, als der Tiergarten 1939 am heutigen Standort eröffnet wurde. Viele auch, als der Adler 1835 das erste Mal zwischen Nürnberg und Fürth fuhr und manche sogar schon kurz nachdem Nürnberg in das Königreich Bayern eingegliedert wurde.
19:30 Uhr: Eisbär KI – Wie das Verhalten einzelner Eisbären automatisch erfasst werden kann
Jede Einrichtung, die Tiere unter menschlicher Obhut hält, muss für das Wohlergehen der Tiere sorgen. Um den Zustand eines Tieres zu analysieren, können verschiedene Messungen durchgeführt werden, wie zum Beispiel Blutanalysen oder die Bewertung des Fellzustands. Außerdem müssen sie so oft wie möglich beobachtet werden, um weitere Einblicke in das Verhalten der Tiere zu erhalten. Solche Beobachtungen durch Menschen sind sehr arbeits- und zeitintensiv, was verhindert, dass sie kontinuierlich durchgeführt werden können. Dr. Ingrid Brehm von der FAU stellt ein kamera-basiertes System vor, das eine automatisierte Beobachtung von Tieren ermöglicht. Das System erkennt einzelne Tiere und analysiert ihre Positionen, Gehwege und Aktivitäten.
20:30 Uhr – mit Führung durchs nächtliche Manatihaus: Fingerabdruck mit Flügeln - Individuelle Erkennung von Fledermäusen
Fledermäuse sind die zweitgrößte Gruppe von Säugetieren und spielen in vielen Ökosystemen eine wichtige Rolle. Dennoch wissen wir immer noch wenig über das Verhalten und die Ökologie von vielen Fledermausarten. Dies liegt hauptsächlich an ihrem nächtlichen und schnellen Lebensstil, der es schwierig macht, Fledermäuse zu beobachten und zu verfolgen. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass es ziemlich schwierig ist, Fledermäuse individuell zu markieren. Deshalb arbeitet der Tiergarten Nürnberg zusammen mit Ingenieuren vom der Universität Erlangen an einer neuen, nicht-invasiven Methode Fledermäuse wiederzuerkennen: der sogenannten Wingprint-Technologie. Julian Deyerler beschäftigt sich in seiner Masterarbeit mit dieser KI-basierten Technologie und erklärt in seinem Vortrag, was es damit auf sich hat. Bei der anschließenden nächtlichen Führung durchs Manatihaus können die Besucher live beobachten, wie diese Technologie bei frei fliegenden Fledermäusen funktioniert.
Auch das Bionicum im Tiergarten öffnet zur Langen Nacht der Wissenschaften seine Türen. Unter dem Motto "Glow in the dark" dreht sich alles um das Thema Biolumineszenz. Warum hat sie sich in so vielen verschiedenen Lebensformen entwickelt und wozu leuchten Tiere & Co. überhaupt? Das Bionicum ist von 18 bis 22 Uhr geöffnet, 30-minütige Talks finden um 19:15, 20:15 und 21:15 Uhr statt.
Tickets für die Lange Nacht der Wissenschaften sind an zahlreichen Vorverkaufsstellen und online hier erhältlich. Die Eintrittskarte berechtigt gleichzeitig zur Nutzung der Shuttle-Linien und der öffentlichen Verkehrsmittel im gesamten VGN-Netz. Den Tiergarten erreicht ihr mit der Sonderbuslinie W08 – Nürnberg Ost.