Meilenstein bei der Rehabilitation eines Franciscana-Delfins – Unterstützung durch Tiergarten
Er zählt zu den kleinsten und am stärksten gefährdeten Delfinarten der Welt: der Franciscana-Delfin, auch La-Plata-Delfin genannt. Bei einem in...
Uralkäuze, die wegen ihrer Färbung auch Habichtskäuze genannt werden, wurden in Tiergarten der Stadt Nürnberg 1965 weltweit erstmals gezüchtet! Auch in diesem Jahr gab es im Tiergarten wieder Nachwuchs bei der seltensten Eulenart Deutschlands – den Uralkäuzen. Nachdem das erste Gelege unbefruchtet war, kam es am 06.05.2007 zu einem Nachgelege. Am 05.06.2007 waren erneut Rufe aus der Bruthöhle zu hören. Sie stammten von den beiden Jungeulen, die am 07.07.2007 ihre sichere Behausung verlassen haben.
Jetzt hüpfen sie – wie für Eulen typisch – als sogenannte Ästlinge in der Voliere umher, wo sie von ihren Eltern betreut werden. Mit 6-8 Wochen werden sie flügge, aber noch weitere 2 Monate von ihren Eltern gefüttert. Im Zoo können sie bis zu 30 Jahre alt werden.
Im Bayerischen Wald - der westlichsten Spitze ihres Verbreitungsgebietes - war diese Eulenart bis Ende des 19. Jahrhunderts Brutvogel, auf tschechischer Seite wurde der letzte Vogel 1926 erlegt. Um diese Art wieder heimisch werden zu lassen läuft seit 1975 ein Projekt zur Wiederansiedelung dieser eindrucksvollen Tierart im Nationalpark Bayerischer Wald. 1995 wurde das Projekt von tschechischer, 2001 von österreichischer Seite erweitert, sodass daraus ein internationales Großprojekt geworden ist, an dem sich auch der Tiergarten Nürnberg beteiligt. So gingen die drei Jungvögel von 2003 in die Erhaltungszucht und in die Natur. Der Nachwuchs von 2004 bis 2006, insgesamt 8 Jungvögel, wurde in den Nationalpark Bayerischer Wald entlassen, wo sich derzeit mindestens 6 Brutpaare etabliert haben. Auf tschechischer Seite leben mindestens 3 weitere Paare. Da die Überwachung der Eulen in der weitläufigen, schwer zugänglichen Naturlandschaft der Nationalparke sehr schwierig ist, soll jetzt mit moderner Telemetrie die Verbreitung und das Verhalten genauer ermittelt werden.
Ein Uralkauz aus dem Tiergarten, der 2004 ausgewildert wurde kam 2006 verletzt nach einem Autoanflug zur Pflege zurück. Dieser Zufallsfund zeigte aber, dass die Eule die beiden vorangegangenen, sehr strengen Winter problemlos überstanden hatte.
In diesem Jahr finanziert der Tiergarten maßgeblich die genetische Untersuchung dieser Art, damit bei weiteren Auswilderungen möglichst Blutlinien eingesetzt werden, die denen der vor 100 Jahren ausgerotteten möglichst nahe kommen. So leistet der Tiergarten Nürnberg mit all seiner Unterstützung bei dem Erhalt dieser Eulenart in unserer Heimat auch hier einen direkten Betrag zum Naturschutz.