Ökologischer Wert von Aas: Tiergarten beteiligt sich mit totem Wisent an Forschungsprojekt
Tote Tiere, die voller Leben stecken: Kadaver von Wildtieren sind wahre Hotspots der Biodiversität. Um auf diesem Gebiet weiterführende Erkenntnisse...
Im Tiergarten der Stadt Nürnberg verstarben mit Gorilla Fritz im August und Delphin Moby im September zwei echte Tierpersönlichkeiten und Altersrekordhalter. Moby wurde etwa 58 Jahre alt. Er war damit der älteste, männliche Delphin in menschlicher Obhut im Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP), wie auch in den USA. Schon etwa 1960 wurde er an der Küste von Florida geboren und lebte seit 1971 im Tiergarten Nürnberg. Gorilla Fritz ist 55jährig als der älteste in europäischen Zoos lebende Gorillamann im Tiergarten gestorben. Fritz wurde 1963 in Kamerun geboren.
Bei beiden toten Tieren wurde im Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) eine pathologische Untersuchung durchgeführt. Der Gorilla und der Delphin sind letztlich aufgrund ihres hohen Alters verstorben.
Bei Gorilla Fritz sprechen "die Befunde für ein multikausales und multisystemisches Krankheitsgeschehen". Dabei wird aufgelistet, dass er altersbedingt Arthrosen in Schulter-, Knie- und Ellbogengelenken sowie Veränderungen an der Wirbelsäule hatte. Auch Herz, Lunge, Niere, Blase, Darm wiesen Veränderungen auf. Bei Delphinsenior Moby sprechen die Befunde für eine „beidseitige Nephrozirrhose (Schrumpfnieren)“. Daneben liegen altersbedingte Organveränderungen vor. Mobys verringerter Nierentätigkeit begegneten die Tierpflegerinnen und Tierpfleger seit Jahren mit der zusätzlichen Gabe von Wasser durch einen Schlauch.