Neuzugang bei den Fischkatzen im Tiergarten
Die Fischkatzen im Tiergarten Nürnberg sind wieder zu zweit: Vergangene Woche ist mit Kumi ein Weibchen aus dem Zoo Duisburg in den Tiergarten...
Seit Donnerstag, 7. Mai 2020, können die Gorillas im Tiergarten der Stadt Nürnberg auf die umgestaltete Außenanlage nutzen. Bei ihrem Erkundungsrundgang hat die gesamte Gruppe die Anlage souverän inspiziert und derzeit den zentralen Teil als Lieblingsplatz gewählt. Thomas – der Chef der Gruppe – hat fast den ganzen ersten Tages damit verbracht die Paviane im Nachbargehege zu kontrollieren, um sich dann komplett zu entspannen. Die Berberaffen auf der eigenen Anlage erregten seine Aufmerksamkeit weit weniger, vielleicht, weil er schon in Valencia mit anderen Affenarten vergesellschaftet war. Erstmals haben die Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, die Gorillas – wenngleich mit größerem Abstand – bei passenden Witterungsverhältnissen ungestört von Zaun oder Scheiben zu beobachten.
In Anbetracht der derzeit nötigen Abstandsregelung können nur wenige Besucher zeitgleich die Gorillas beobachten. Auch hier es gilt deshalb Toleranz zu üben und den Platz für nachfolgende nicht zu lange zu blockieren, auch wenn die Beobachtungen gerade viel Freude bereiten.
Der Abstand von Zoogästen und Gorillas bietet auch den Tieren Sicherheit. Nach derzeitigem Kenntnisstand können alle Menschenaffen auch an Corona erkranken. Diese Gefahr droht auch den in der Natur lebenden Affen. Die Verluste im Freiland durch Ebola-Infektionen hatten ihren Ursprung nicht in Kontakten mit Menschen, sondern durch natürliche Kontakte mit an Ebola infizierten oder an Ebola gestorbenen Tieren, wie zum Beispiel Affen oder Duckern.
Es ist jedoch nachgewiesen, dass Affen auch Infektionen hatten, die die Atemwege schädigen, die eindeutig von Menschen mit Bakterien und Viren übertragen wurden. Selbst wenn sich die Ranger bemühen, die Touristinnen und Touristen auf Abstand zu den Gorillas zu halten, unterschreiten die Tiere diesen Abstand immer wieder und können sich infizieren. Im Falle eines auch indirekten Kontaktes mit einem Menschen der Coronaviren überträgt, auch ohne selbst erkrankt zu sein, wird es für unsere Verwandten im Urwald lebensbedrohlich. Aber nicht nur für die Menschenaffen, sondern für über 5.000 Säugetierarten besteht theoretisch diese Gefahr.
Am 8. Mai 2020 publizierte eine internationale Forschungsgruppe unter Beteiligung des Epidemiologen Fabian H. Leendertz vom Robert-Koch-Instituts einen entsprechenden Artikel unter dem Titel: „Risk of Human-to-Wildlife Transmission of SARS-CoV-2“. Dieser Beitrag ist nachzulesen unter: https://www.preprints.org/manuscript/202005.0141/v1. Schon im März 2020 formulierten Leendertz und sein amerikanischer Kollege Thomas R. Gillespie klare Verhaltensregeln für Forscher, Ranger und Touristen in einem Beitrag der weltweit renommierten Zeitschrift „Nature“ unter „COVID-19: protect great apes during human pandemics“ (nachzulesen hier: https://www.nature.com/articles/d41586-020-00859-y).