Neuzugang bei den Fischkatzen im Tiergarten
Die Fischkatzen im Tiergarten Nürnberg sind wieder zu zweit: Vergangene Woche ist mit Kumi ein Weibchen aus dem Zoo Duisburg in den Tiergarten...
Kaum einer kennt die markant gezeichneten, schwarz-gelben heimischen Amphibien nicht: Feuersalamander. Ob das für zukünftige Generationen auch noch gelten wird, ist nicht sicher. Denn die Art ist bedroht, unter anderem durch eine asiatische Pilzerkrankung. Aus diesem Grund bietet der Tiergarten der Stadt Nürnberg seinen Besucherinnen und Besuchern von Freitag, 7. Juli bis Donnerstag, 27. Juli 2023 von 8 bis 18.45 Uhr im Naturkundehaus zahlreiche Informationen zu dem sympathischen Waldbewohner.
Den Rahmen bildet die Gastausstellung „Der Feuersalamander in Bayern – Bewahren wir Lurchis Zuhause!“ des Landesbunds für Vogel- und Naturschutz in Bayern e. V. (LBV), des Bund Naturschutz in Bayern e. V. und weiterer Partner. In der Ausstellung finden Tiergartengäste grundlegende Informationen zum Feuersalamander, zu seiner Lebensweise, seinem Lebensraum – und den Faktoren, die ihn bedrohen: Zum Beispiel verschmutzte Quellen und Bäche, Straßen, die er überqueren muss und anhaltende Trockenheit im Zuge des Klimawandels.
Zu den schon genannten kommt ganz akut eine weitere, tödliche Bedrohung für den Feuersalamander: die asiatische Pilzerkrankung Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal). Der Pilz frisst sich in die hochsensible Haut der Amphibien und hinterlässt dort offene Wunden, die ohne Behandlung nicht verheilen und zu Folgeinfektionen führen. Da die Tiere einen großen Anteil an Sauerstoff über ihre Haut aufnehmen, ersticken sie und trocknen aus. Tausende Feuersalamander sind auf diese Weise schon in Belgien, Deutschland und Spanien verendet.
Der Tiergarten Nürnberg hat im vergangenen Jahr fünf Feuersalamander therapiert und geheilt, die an Bsal erkrankt waren. Wie funktioniert die Therapie gegen Bsal?
An zwei Dienstagen, 11. und 18. Juli, jeweils von 14 bis 15.30 Uhr zeigen die Kuratorin des Tiergartens, Diana Koch, und der Zooinspektor Thomas Seitz Interessierten, wie die Tiere therapiert werden und welche strengen Hygieneregeln dabei beachtet werden müssen. Selbst ein Schutzanzug muss dabei getragen werden.
Unter dem Titel „Das tun wir im Artenhilfsprogramm für den Feuersalamander“ informiert die LBV-Gewässerökologin Malvina Hoppe, Projektmanagerin im bayernweiten Artenhilfsprogramm Feuersalamander, am Freitag, 14. Juli, von 14 bis 17 Uhr und beantwortet Fragen rund um den Feuersalamander und die Aktivitäten im Projekt.
Am Freitag, 21. Juli, von 14 bis 17 Uhr informiert der Zoopadägoge Christian Dienemann Tiergartengäste über heimische Amphibien und Reptilien. Der Titel seines Vortrags: Wie leben Amphibien und Reptilien und welche Arten gibt es bei uns? Besucherinnen und Besucher können dann lebensechte Modelle in die Hand nehmen und Fragen stellen.
Am Montag, 24. Juli, von 14 bis 17 Uhr ist der Projektmanager für das Artenhilfsprogramm des Bund Naturschutz in Bayern e. V., Horst Schwemmer, im Naturkundehaus und berichtet über Mythen, Lebensweise und die tollen Lebensräume des Feuersalamanders.
Mit dem Ende der Ausstellung ist das Thema Feuersalamander für den Tiergarten und seine Partner längst nicht erledigt – sie arbeiten gemeinsam an einer Strategie, wie an Bsal erkrankte Tiere flächendeckend therapiert werden können und wie eine Reservepopulation von Feuersalamandern in menschlicher Obhut aufgebaut werden kann.
Zudem werden Besucherinnen und Besucher des Tiergartens am Fuß des neu entstehenden Klimawaldpfads eine Anlage finden, in der sie Feuersalamander und andere heimische Amphibien und Reptilien beobachten können. Der Klimawaldpfad wird von der Zukunftsstiftung der Sparkasse Nürnberg mit bis zu 4,1 Millionen Euro unterstützt.
Die Gastausstellung ist im Naturkundehaus des Tiergartens zu sehen, auch das Begleitprogramm findet dort statt. Alle Angebote sind für Tiergartengäste kostenfrei, es bedarf keiner Anmeldung.