Manatihaus am 5. Dezember geschlossen
Aus tiergärtnerischen Gründen bleibt das Manatihaus am Donnerstag, 5. Dezember, geschlossen. Ab Freitag hat es wieder wie gewohnt geöffnet.
Die Fischkatzen (Prionailurus viverrinus) im Tiergarten Nürnberg sind wieder zu zweit: Vergangene Woche ist mit Kumi ein Weibchen aus dem Zoo Duisburg in den Tiergarten gekommen. Kumi trifft in Nürnberg auf Kater Thaler, mit dem sie für Nachwuchs sorgen soll. Da Fischkatzen als gefährdet gelten und das Erhaltungszuchtprogramm des europäischen Zooverbands (EAZA Ex-situ-Programme, kurz EEP) aktuell nur 45 Tiere umfasst, ist jeder Nachwuchs ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Art.
Die 14-jährige Kumi ist im tschechischen Zoo Ústí geboren und lebte zuletzt in Duisburg. Dort zog sie bereits sieben Mal erfolgreich Nachwuchs auf. Nachdem ihr Partner im Frühjahr dieses Jahres verstarb, machte sich das Duisburger Zoo-Team gemeinsam mit dem zuständigen EEP auf die Suche nach einem passenden Partner. Ende September ging dann die Nürnberger Fischkatze Singha auf Empfehlung des EEP in den Tierpark Köthen, sodass im Tiergarten wieder ein Platz für ein Weibchen war. Ein auf Tiertransporte spezialisierte Unternehmen brachte Kumi schließlich am Dienstag, 12. November 2024, in einem beheizten Spezialfahrzeug von Duisburg nach Nürnberg.
Ziel ist es, dass Kumi als erfahrene Mutter in Nürnberg nochmal Nachwuchs bekommt. Kater Thaler ist 2019 im Tierpark Hellabrunn in München geboren und 2021 in den Tiergarten gezogen. Im Mai 2022 ging er auf Empfehlung des EEP in den Zoo Prag, bevor er ein Jahr später wieder nach Nürnberg zurückkehrte.
"Kumi hat sich schon gut eingelebt und ist gerade dabei, die Innenanlage zu erkunden. Sobald das Wetter besser wird, soll sie auch den Außenbereich kennenlernen", sagt Tierpflegerin und Revierleiterin Dagmar Fröhlich. Kater Thaler konnte sie bereits durch das sogenannte Schmusegitter kennenlernen, gemeinsam waren sie bislang aber noch nicht auf der Anlage. "Wir hoffen, dass die Zusammenführung reibungslos funktioniert und sich die beiden gut verstehen. Nachwuchs bei den Fischkatzen wäre nicht nur etwas ganz besonderes für den Nürnberger Tiergarten sondern vor allem ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Art."
Der Tiergarten hält Fischkatzen seit 2015, Nachwuchs gab es bislang noch nicht.
Ausgezeichnete Schwimmer
Das Verbreitungsgebiet von Fischkatzen liegt in den Regenwäldern Asiens. Sie ernähren sich von kleinen Säugetieren, Vögeln und insbesondere Fischen. Fischkatzen sind ausgezeichnete Schwimmer und geschickte Fischfänger. Sie lauern am Ufer von Gewässern auf ihre Beute und schlagen sie mit den Krallen aus dem Wasser. Als besondere Anpassung besitzen sie sogar Schwimmhäute.
Ihr Verbreitungsgebiet ist in den letzten Jahren zunehmend geschrumpft. Neben der Entsorgung von Müll in Seen und Flüssen, wo Fischkatzen ihre Nahrung finden, setzt den Tieren auch der Bau von Straßen, Siedlungen sowie die Abholzung der Wälder massiv zu. Das führt dazu, dass Fischkatzenpopulationen voneinander isoliert sind, da es keine Korridore für die Tiere gibt, die das Finden von Partnern und neuen Lebensräumen ermöglichen würden. Aufgrund dieser vielfältigen Gründe stuft die Weltnaturschutzunion IUCN die Fischkatze als „gefährdet“ ein. Die Bestände nehmen kontinuierlich ab. Zoos leisten mit ihren Reservepopulationen deshalb einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Art.