Klimawallfahrt zum Klimawaldpfad – neues kulinarisch-musikalisches Programm im Tiergarten

Ein Abendspaziergang durch den Tiergarten und über den Klimawaldpfad, Artenschutzvorträge, ein Viergänge Bio-Menü begleitet von Musikerinnen und…
Nein. Haustiere haben durch die Pflege des Besitzers Zeit, langsam wieder gesund zu werden. Einem Zootierarzt bleibt nicht viel Zeit für eine erfolgreiche Behandlung. Zeigt ein Wildtier eine Erkrankung, befindet es sich häufig bereits in einer kritischen Phase. So ist die Natur: Wer Schwäche zeigt, verliert das Leben.
Ja. Bereits vorab wird das Tier auf seine Transporttauglichkeit begutachtet. Es werden Kotproben und in manchen Fällen auch Blutproben genommen für einen Gesundheitscheck. Erst dann darf das Tier für den Transport vorbereitet werden. Jedes Tier reagiert bei Tiertransporten anders. Damit Tiere auf Transporten keinem unnötig hohen Stress ausgesetzt sind, werden in einigen Fällen dafür prophylaktisch auch Beruhigungsmittel eingesetzt. Die Auswahl der Mittel und die Dosierung entscheiden die Tierärzte jedoch individuell nach Tierart und Transportlänge.
Bei 300 Arten von Patienten unterhält ein Tiergarten/Zoo eine Apotheke mit einer Vielzahl verschiedener Medikamenten. Bevor die Entscheidung für ein Medikament fällt, stehen stets mehrere Untersuchungen an. Die Ergebnisse von Kot-, Tupfer-, Blut- und anderen Proben werden ausgewertet und diese Ergebnisse führen zu einer Gesamtdiagnose. Neben dem pharmakologischen Wissen ist dabei weitaus häufiger die tierärztliche Erfahrung entscheidend. Gerade bei der Behandlung von Wildtieren und Exoten reicht die alleinige Lektüre von Beipackzetteln nicht aus.
Im Tiergarten der Stadt Nürnberg leben rund 2.500 Tiere, die unter anderem von 60 Tierpflegerinnen und Tierpflegern und zwei Fachtierärztinnen und -ärzten und zwei tiermedizinischen Fachangestellten betreut werden. Nach dem Tierschutzgesetz ist jeder Tierhalter verpflichtet, sein Tier bei Bedarf tierärztlich versorgen zu lassen. Im Tiergarten wird jedes Tier artspezifisch und entsprechend seiner physiologischen und anatomischen Eigenarten behandelt. Neben Impfungen finden Routineuntersuchungen (Geschlechtsbestimmung, Vitamingaben und Impfungen) vor allem bei Jungtieren statt. Auch bei Auswilderungen oder Transporten steht ein umfassender Gesundheitscheck an.
Wie eng das Wissensnetz verknüpft ist und vor allem wie schnell der Erfahrungstransfer funktioniert, erklärt folgendes Beispiel:
Ein Nürnberger Eisbär zeigte Anzeichen von zentralnervösen Störungen und speichelte. Ansprechpartner in diesem Fall war der zuständige Tierarztspezialist des Europäischen Erhaltungsprogrammes (EEP). Während dem Nürnberger Tierarzt die über die Jahre hinweg gesammelten Daten über die Nürnberger Eisbären vorliegen, verfügt der EEP-Verantwortliche über Informationen aus einer breiten Datenbank der im EEP gelisteten Eisbären. Er wertet alle Diagnosen und Laborwerte der Tiere aus, ist über alle vorgekommenen und aktuellen Krankheitsbilder informiert und hat einen Überblick über erfolgreiche Behandlungsweisen. In diesem Fall konnte er auf ein Institut verweisen, dem die exakt erforderlichen Proben zugeschickt wurden. Aufgrund der Auswertung wurden die Begleitbehandlungen vorgenommen und das Tier erfolgreich medizinisch versorgt.
Der Wissenstransfer erfolgt umgehend beim nächsten Veterinärkongress: Neben einer Veröffentlichung in einer Wissenschaftszeitung erfolgt ein Vortrag, in dem die Erkrankung umfassend vorgestellt und die neuen Erkenntnisse der erfolgreich verlaufenden Behandlung an die Kollegen aus alle Welt weitergegeben werden.
Zootiere stammen aus fast allen Ländern der Erde. Der möglichst artgerechte Umgang mit ihnen, die Erforschung ihrer physiologischen Funktionen und sozialen Verhaltensweisen im Hinblick auf die Rettung ihrer natürlichen Lebensräume (Artenschutz) führen Zootierärzte in einem weltweiten, grenzüberschreitenden Netzwerk zusammen.
Auf den weltweit stattfindenden Kongressen nehmen Wissenschaftler für Zoo- und Wildtierhaltung, Spezialisten von Forschungseinrichtungen, Veterinäre, Humanmediziner und Wissenschaftler aus verschiedenen Instituten teil. Hier gibt es zum Beispiel Spezialisten für Genetik, Fachleute für Ultraschalluntersuchungen am Herzen, Kenner der Parasitologie beim Nashorn, Forscher für Verhaltenskunde und viele andere mehr. Die Kongresse sind Plattformen für den Austausch von aktuellem Fachwissen und Entwicklungen, und es entstehen Kontakte, die im Ernstfall manches Tierleben retten können. So reicht im Alltag dann ein Anruf beim Spezialisten in San Diego, um die Notfallnarkose für einen Gelbrückenducker schnell und sicher setzen zu können.
Zootierärzte erwerben zusätzlich zum regulären Tiermedizinstudium die Qualifikation „Fachtierarzt für Zoo-, Gehege- und Wildtiere“. Darüber hinaus gibt es die Qualifikation „Fachtierarzt für Tierschutz“. Die Tierärzte im Tiergarten Nürnberg verfügen über eine bzw. beide dieser Zusatzqualifikationen. Durch die regelmäßige Teilnahme an Schulungen und Weiterbildungen kennen und verfolgen sie die Entwicklungen in der Tiermedizin und nehmen an internationalen Fachkongressen aktiv als Referenten und angefragte Diskussionspartner teil.
Im Grunde ja. Aber im Vergleich zu dem, was in einer Tierpraxis anfällt, ist der Arbeitsalltag eines Zoo-Tierarztes sehr viel facettenreicher. Außer der Behandlung von Erkrankungen, der Versorgung von Verletzungen oder der Durchführung von Operationen gehören auch Gesundheitsvorsorge und die Überwachung der Ernährung aller Zootiere zu den Aufgaben. In Nürnberger ist der Zootierarzt/in zusätzlich Kurator für verschiedene Reviere, daher Mitglied der zoologischen Leitung und Mitwirkender bei vielen tiergärtnerischen Entscheidungen.
Die Wahrnehmung wird entscheidend durch die Tonhöhe, die Frequenz, bestimmt. Das heißt, gleich laute Töne unterschiedlicher Frequenzen werden unterschiedlich laut wahrgenommen. (Hz ist das physikalische Einheitszeichen für Frequenz.)
Beispiel: Für uns Menschen wird ein Ton von 1000 Hz als wesentlich lauter empfunden, als ein gleich lauter Ton von z. B. 50 Hz. Laute, die von den Delphinen gehört werden können, liegen in einem sehr breiten Frequenzbereich: zwischen 75 Hz und 150 kHz (beim Menschen zwischen 16 Hz und 20 kHz). Forschungen haben gezeigt, dass Delphine Laute mit zwischen 15 kHz und 110 kHz besonders gut hören. Die Töne aus der Trainer-Pfeife beispielsweise sind sehr hochfrequente Laute, die gut von den Tieren im Wasser wahrgenommen werden können. So ist eine Verständigung zwischen Delphin und Trainer trotz der verschiedenen Lebensbereiche möglich.
Gemeint ist hierbei das Lebensumfeld der jeweiligen Tierart, bei Delphinen als aquatisch lebenden Säugetieren folgerichtig das Wasser und damit die Unterwassergeräusche. Definiert wurde hier ein
Geräuschpegel von 40 dB r 1 micropascal über der Hörschwelle bei definierter Frequenz der gehaltenen Tiere. Dieser Wert ist wichtig für die Auswahl des notwendigen technischen Equipments, beispielsweise Umwälzpumpen zur Wasseraufbereitung.
Nein. Die im Wasser lebenden Delfine reagieren auf Außengeräusche unempfindlich. Delphine haben keine Ohrmuscheln. Auf Schallwellen, die über die Luft übertragen werden, reagieren sie nicht. Geräusche, die über die Luft ins Wasser übertragen werden unterscheiden sich gravierend von Geräuschen, die im Wasser direkt erzeugt werden. Dagegen können sie bei unterirdischen Baugeräuschen durchaus empfindlich reagieren.
Eine wissenschaftliche Untersuchung über den Gehalt der Stresshormone Cortisol und Adrenalin im Blut der Nürnberger Delfine zeigt, dass Delfine durch Publikumsgeräusche und Musik nicht gestresst werden. Inzwischen ist die Forschung wieder einen Schritt weiter: Stresshormone können über Speichelproben bestimmt werden. Dazu wird derzeit eine wissenschaftliche Studie bei den Nürnberger Delfinen durchgeführt.
Wie ältere Menschen benötigen auch ältere Delphine mehr Flüssigkeit, um ihre langsamer arbeitenden Nieren zu spülen. Wenn ein Großer Tümmler gelernt hat, einen Schlauch in seiner Speiseröhre zu akzeptieren, kann darüber der erhöhte Flüssigkeitsbedarf gedeckt werden. Im Vergleich zu einem unzerkaut geschluckten Futterfisch ist der verwendete Wasserschlauch sehr dünn und bereitet den Tieren keine Probleme. Anders als bei Menschen atmet ein Delphin durch sein Blasloch, während das Futter direkt in seinen Magen gelangt. Einen Würgereflex wie bei Menschen gibt es anatomisch bedingt also nicht.
Die Futterfische sind mindestens drei Monate bei -20 °C eingelagert, um die bei allen Fischen üblichen Parasiten (z.B. Spulwürmer) abzutöten. Beim Auftauen verliert der Fisch Flüssigkeit und die darin enthaltenden Stoffe. Daher wird Trinkwasser und eine auf das Einzeltier abgestimmte Vitaminbeigabe in den Fisch gespritzt, was den Verlust aus der Auftauphase ausgleicht. Neben den großen Mengen an Fisch (zwischen 4,5 und 12 kg täglich) erhalten die Delphine Eiswürfel und Gelatine, die sie sehr gerne mögen.
Delphine leben überwiegend in Salzwasser und können dies - wie wir Menschen - nicht trinken. Deswegen nehmen sie ihren gesamten Flüssigkeitsbedarf über die Nahrung auf. Fische haben einen für Delphine ausreichenden Wassergehalt von 65-80%. In Delphinarien können Futterfische nicht fangfrisch verfüttert werden. Süßwasserfische sind aufgrund ihres harten, schwer verdaulichen Skelettes ungeeignet, so dass Delphine Meeresfische benötigen, die entsprechend viel Wasser enthalten müssen.
Für die Delphine wurde bereits 2008 eine wissenschaftliche Studie beim Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Auftrag gegeben, bei der die Rahmenbedingungen und der jeweilige Gesundheitszustand bei Geburt und Tod der Jungtiere untersucht und verglichen wurden. Mit dem Ergebnis: „Es lässt sich kein eindeutiges Muster hinter den Todesfällen erkennen. Vor allem Krankheitserreger scheinen keine übergeordnete Rolle zu spielen.“
Rein baulich wurden mit der Delphinlagune die modernsten Erkenntnisse zur derzeitigen Delphinhaltung umgesetzt, eine neue Hebebühne im Delphinarium verbessert die medizinische Kontrolle. Die verschiedenen Wasserbecken bieten optimale Voraussetzungen für das Erleben der sogenannten „Fission-Fusion“-Gesellschaft und fördern so die sozialen Kontakte innerhalb der Delphingruppe.