Wer hat dem Bau der neuen Delphinlagune zugestimmt?
Im Jahr 2007 sprachen sich bei einer repräsentativen GfK-Umfrage 82 Prozent der Nürnberger Bevölkerung für den Bau einer Delphinlagune und damit für eine Weiterführung der Delphinhaltung aus. Der zuständige Kulturausschuss des Nürnberger Stadtrats hatte in seiner Sitzung am 21. Oktober 2005 dem Planungskonzept für das damals noch ?Lagune 2000? genannte zugestimmt.
Warum gibt es in Deutschland so wenige Delphinarien?
Die Haltung von Delphinen ist sehr kostenintensiv und erfordert absolutes Expertenwissen. Für eine verantwortungsbewusste und artgerechte Haltung gibt es Vorschriften entsprechend dem neuesten wissenschaftlichen Forschungsstandard. Die damit verbundenen Kosten in Millionenhöhe kann nicht jeder Zoo stemmen.
Seit wann werden in Nürnberg Delphine gehalten?
1971 begann die Delphinhaltung in Nürnberg. Das Wissen über diese Tierart war damals allgemein noch sehr gering. Erst In den vergangen 40 Jahren entstand durch viele Forschungsarbeiten und aus der täglichen Beobachtung und dem direkten Umgang mit den Tieren ein umfassenderes Verständnis. In Nürnberg erfolgte die erste Aufzucht 1986. Zum Vergleich: Die Zuchterfahrung mit Elefanten basiert auf mehr als 200 Jahren Zootierhaltung, bei Menschenaffen wie den Orang Utans auf fast 100 Jahren.
Was gab den Anstoß zum Bau des ersten Delphinariums?
Den entscheidenden Anstoß dafür gab der Nürnberger Ehrenbürger Max Hintermayr mit seiner zweckgebundenen Spende in Höhe von 1,25 Millionen Mark. Dieses ansehnliche Startkapital ermöglichte es der Stadt Nürnberg, die übrige Bausumme von etwa drei Millionen Mark beizusteuern. Die Eröffnung des Delphinariums traf 1971 auf eine breite Zustimmung in der Bevölkerung.
Warum wurde die Lagune erforderlich?
Zootierhaltung entwickelt sich durch praktische Erfahrungen und neue wissenschaftliche Erkenntnisse ständig weiter. Dieser Prozess hört nie auf und führt zu regelmäßigen Neuentwicklungen in den Haltungsmethoden für alle gehaltenen Tiere.
Für die Erweiterung und Anpassung der Delphinhaltung in Nürnberg waren u. a. folgende Erkenntnisse ausschlaggebend.
Der Wasserbereich, in dem die Tiere leben, bedarf einer Strukturierung vergleichbar der Anlagengestaltung bei landlebenden Tieren.
Durch die Unterteilung in einzeln abtrennbare Wasserbereiche kann bei Bedarf ein flexibles Management der sozialen Tiergruppe(n) stattfinden.
Zur Stärkung des Immunsystems der Tiere soll das Wasser eine kontrollierbare Verkeimung aufweisen.
Mütter mit Kälbern sollen in optischem und akustischem Kontakt zu den anderen Tieren bleiben.
Klimatische, optische und akustische Reize unter freiem Himmel entsprechen der natürlichen Lebenswelt der Delphine.