Öffnungszeiten an den Feiertagen
Wie wäre es mit einem Tiergarten-Ausflug an den Feiertagen?
Der Tiergarten hat während der gesamten Weihnachtsferien ab 9 Uhr geöffnet. An Heilig...
In der Natur gelten Manatis laut Weltnaturschutzunion IUCN als gefährdet. Je nach Verbreitungsgebiet sehen die Gefahren für die Tiere anders aus, aber immer haben sie mit Menschen zu tun: In den Küstengebieten von Florida verursachen die Schiffsschrauben von Motorboten häufig schwere Verletzungen bei Manatis, die nicht schnell genug ausweichen können. An der Küste Venezuelas werden die Tiere nicht nachhaltig gejagt und in Brasilien zehrt der massive Ausbau der Küsteninfrastruktur an ihrer Lebensgrundlage.
Der Tiergarten Nürnberg und die ihm angegliederte Artenschutzgesellschaft Yaqu Pacha e.V. unterstützen seit sieben Jahren die Nichtregierungsorganisation Proyecto Sotalia, die sich in Venezuela mit wissenschaftlichen Populationserhebungen und Bildungsarbeit mit der Bevölkerung für den Schutz der Manatis einsetzt.
Auch in Nürnberg leistet die Tiergarten-eigene Forschungsabteilung einen Beitrag zum Schutz der Manatis, indem sie gemeinsam mit Partnern verschiedene Forschungsprojekte mit den hier lebenden Tieren durchführt. Dabei geht es insbesondere um verhaltensbiologische Beobachtungen und Forschung zur Bioakustik.
Zum Beispiel haben Wissenschaftler des Deutschen Primatenzentrums Göttingen und des Tiergartens ein Jahr lang die Laute der Seekühe im Manatihaus aufgezeichnet und analysiert. Von besonderem Interesse waren dabei die Signaturpfiffe, die es den Tieren und Forschern ermöglichen, einzelne Individuen zu unterscheiden – denn jedes von ihnen wird von den anderen mit einem spezifischen Pfiff gerufen, so wie Menschen sich beim Namen nennen.
Nun arbeiten die Forscher des Arbeitskreises Zootierbiologie der Universität Frankfurt, welche die Laute von Seekühen aus den Umgebungsgeräuschen herausfiltern und anhand der Signaturpfiffe auch einzelne Tiere erkennen kann. Da Manatis in trüben Gewässern leben, ist es nicht möglich, sie großflächig mit den Augen zu erfassen.
Gelänge dies mit automatisierter akustischer Erkennung, könnten in Zukunft Artenschützer auch in der Natur genau dokumentieren, wie sich die Bestände in unterschiedlichen Gebieten entwickeln – und gegebenenfalls gezielte Schutzstrategien entwickeln.
Hier können Sie den Klang der Nürnberger Seekühe hören: