Können die Guinea-Paviane nicht ausgewildert werden?
Das Haltungsziel für alle vom Aussterben bedrohten Tierarten in Zoos ist die Rückführung in geeignete Habitate. Auswilderungen sind strengen Regeln unterworfen, die von der IUCN erarbeitet wurden. Als Mitglied der IUCN hält sich der Tiergarten an diese Regeln bei seinen Auswilderungen (Steinböcke, Luchse, Ziesel, Habichtskäuze, Waldrappe, Bartgeier, Sumpfschildkröten etc.).
Eine Auswilderung der Guinea-Paviane kommt momentan nicht in Betracht, da es in den Herkunftsgebieten keine geeigneten Areale gibt, auf denen man sie ansiedeln könnte und wo sie sicher leben könnten. Die Weltnaturschutzunion IUCN beobachtet seit Jahrzehnten einen Rückgang der Bestände in der Natur.
Sie leben in einem Gebiet, das sich über den Senegal, Guinea-Bissau, Guinea, Sierra Leone und Mali erstreckt. Ihre Lebensräume geraten zunehmend unter Druck: so zum Beispiel auch der senegalesische Niokolo-Koba Nationalpark, der seit 2007 auf der Liste des gefährdeten UNESCO-Welterbes steht.
Auswilderungsprojekte müssen zeitintensiv vorbereitet werden, anschließend muss das Projekt über viele Jahre koordiniert und wissenschaftlich begleitet werden. Ein Auswilderungsprojekt für Guinea-Paviane existiert derzeit nicht und ist aus oben genannten Gründen auch nicht geplant, deshalb kann der Tiergarten momentan keine Paviane auswildern.