Oft ist gerader dieser Punkt aus politischen, finanziellen oder sozialen Gründen schwierig und vor allem langwierig. Ein Beispiel für die Rettung einer Tierart durch Nachzucht ist das Przewalski-Pferd, das Urwildpferd, von dem unsere heutigen Hauspferderassen abstammen. In seiner ursprünglichen Heimat, der Mongolei und China, wurde es in den 60er Jahren ausgerottet. 1992 begann die Christian Oswald Stiftung ein Projekt, Urwildpferde in der Mongolei wiederanzusiedeln, das heute von der International Takhi(=Urwildpferd) Group fortgeführt wird. Der Tiergarten Nürnberg beteiligt sich mit Pferden aus seiner Zucht an diesem Projekt. Die Tiere dazu kommen aus verschiedenen Zoos, um die genetische Vielfalt zu sichern und Inzucht zu vermeiden. 1997 wurde eine erste Gruppe von Urwildpferden im Naturreservat Gobi B wieder in die Steppe entlassen. Zwei weitere Gruppen, teils mit Halsbandsendern markiert, folgten 1998.
Im Jahr darauf stellte sich bereits der erste Nachwuchs ein: zwei Fohlen. Bis 2009 stieg der Bestand auf 137 Tiere an, aber der folgende Katastrophenwinter dem auch der Großteil aller Haustiere zum Opfer fiel, reduzierte die Zahl der Urwildpferde um zwei Drittel. 2014 war der Bestand wieder auf über 100 Pferde angestiegen und erreichte 2017 die Zahl von 200. Wenn die extremen Winter nicht zu häufig kommen, sollte sich also eine stabile Population entwickeln können.
Aktuelle Information: www.takhi.org