Der Tiergarten – ein Revier für Wildtiere Wer ist als Gutachter geeignet, um eine von Menschenhand geformte Landschaft als gelungen zu bezeichnen? Am besten sicherlich freilebende Wildtiere! Diese höchst anspruchsvollen Unparteiischen sind zahl- und artenreich im Tiergarten anzutreffen – der beste Beweis für eine gelungene Integration der künstlich angelegten (Frei-) Gehege in das Landschaftsbild des Reichswaldes.
Es genügt, zehn Minuten stehen zubleiben und zu beobachten, um die vielfältige Vogelwelt zu entdecken. Sehr leicht zu finden sind die Spechte. Ihre charakteristischen Bruthöhlen befinden sich in Baumstämmen. Während der Brutzeit dauert es nur Minuten, bis die Elterntiere zum Füttern ein- und aus-fliegen. Insgesamt gibt es sechs verschiedene Spechtarten im Tiergarten. Zur Ausweisung als EU-Vogelschutzgebiet wurden besonders die im Tiergarten brütenden Mittelspechte herangezogen, die als sehr bedroht gelten.
Ein bißchen mehr Geduld und auch Glück ist nötig, um eine der beiden Baumläuferarten zu entdecken. Die flinken Gesellen rennen die Baumstämme rauf und runter, auf der Suche nach Insekten und deren Larven. Die Eichhörnchen noch als Wildtiere zu bezeichnen, stellt die Wahrheit fast schon auf den Kopf: Diese munteren Tiere haben sich so an Mensch und Umgebung gewöhnt, dass sie sich nicht einmal von Besuchern bei der Inspektion der Abfalleimer stören lassen.
Viele Gutachter aus der heimischen Fauna haben sich für den Tiergarten als Revier entschieden. Der beste Beweis, dass im Tiergarten die Welt für sie noch in Ordnung ist. Ein schönes Kompliment, oder?