Ökobekleidung boomt. Der Bundesverband "Die Verbraucher Initiative e.V." listet insgesamt mehr als ein Dutzend unterschiedlicher Siegel ökologischer Textilien auf. Darunter das Siegel des "Öko-Tex Standard 100". Das steht seit 1992 für ein Prüf- und Zertifizierungssystem, das von der "Internationalen Gemeinschaft für Forschung und Prüfung auf dem Gebiet der Textilökologie" (Öko-Tex) mit Sitz in Zürich auf Textilprodukte angewandt wird. Das Ziel ist es, Grenzwerte für bestimmte gesundheitsgefährdende Schadstoffe bei Textilien einzuhalten. "Öko-Tex" gehören weltweit 43 Prüfinstitute an, die einen einheitlichen, jährlich überarbeiteten Kriterienkatalog zur Schadstoffprüfung verwenden.
Missachtung der Kriterien wird sanktioniert
Bei der erweiterten Version, dem "Öko-Tex Standard 100 plus", werden neben den Kriterien für die Textilprodukte des "Öko-Tex Standard 100" auch die Kriterien des "Öko-Tex Standard 1 000" für Unternehmen angewandt. Der "Öko-Tex Standard 1 000" ist ein Zertifizierungssystem, das sich auf die gesamte Produktionskette bei der Textilherstellung bezieht. Zu den Kriterien gehören unter anderem die Einhaltung von Richtwerten für Abwasser- und Abluftreinigung, ein sparsamer Energieeinsatz, Lärm- und Staubvermeidung, definierte Maßnahmen zur Sicherheit am Arbeitsplatz und der Verzicht auf Kinderarbeit. "Öko-Tex Standard 100 plus" geprüfte Textilien sind sowohl auf Schadstoffe geprüft als auch umweltfreundlich hergestellt.
Die Verbraucher Initiative bewertet den "Öko Tex Standard 100 plus" in ihrer Labeldatenbank mit "empfehlenswert", da die gesundheitlichen und ökologischen, aber auch sozialen Standards teilweise über gesetzliche Vorgaben hinausgehen. Die Kriterien werden von unabhängigen Instituten nach definierten Verfahren geprüft und Verstöße verfolgt und gegebenenfalls mit dem Entzug des Zeichens sanktioniert. Gemäß der Verbraucher Initiative ist die Unabhängigkeit des Zeichens gewährleistet und die Vergabekriterien und -verfahren sind für jeden zugänglich.
GOTS - Global Organic Textile Standard
Weiterreichende Kriterien für biologische und sozialverträgliche Textilien bezieht der seit 2005 in einer ersten Fassung vorliegende Global Organic Textile Standard (GOTS) mit ein. GOTS beinhaltet neben den Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) Regeln zur Behandlung von Bio-Fasern und umweltverträglicher Herstellung von Textilien. Das Siegel gibt es in zwei Varianten: für Produkte mit mindestens 70 Prozent Bio-Fasern und mit mehr als 95 Prozent Bio-Fasern. Zertifizierer sind die vier Mitgliedsorganisationen wie unter anderem der Internationale Verband der Naturtextilindustrie (IVN), der zugleich Inhaber des eigenen Siegels "Naturtextil Best" ist.
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